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Woher kam das Feuerwerk?

Erstellt: 09.01.2021 Lesedauer ~ 2 - 3 Min.

Zum Jahreswechsel hat es „gefühlt“ genauso geballert, wie die Jahre davor. Wo kamen all die Böller her?

🔍 Ein „dickes“ Feuerwerk für alle
Subjektiv war es dieses Jahr sogar heftiger als die Jahre davor. Womöglich lag es an der Erwartungs­haltung, dass es aufgrund der offiziellen Einschränkungen „weniger“ sein müsste. In den Werbeprospekten zum Jahreswechsel fehlte der übliche Einleger für die Feuerwerks- und Böller-Sortimente. Eigentlich gab es keine Möglichkeiten der Versorgung. Allerdings war das wohl nur ein politischer Wunsch, der diametral gegen den Wunsch vieler Bürger+innen stand, dass es zum Jahres­wechsel ordentlich krachen muss. Dafür haben augenscheinlich recht Viele offenbar bereitwillig Quellen angezapft, für die es einer gewissen Energie bedarf, ihrer zugänglich zu werden.

Natürlich ist es von hier eine überschaubare Distanz zum Nachbarn Polen. Ob es dort – wie in diversen Berichten angeklungen – tatsächlich problemlos in beliebiger Menge Knallerei gab, wissen bestenfalls jene, die sich dort eingedeckt haben, oder es wollten. Die üblichen „Polen-Böller“, bei denen sich ältere Mit­menschen womöglich an Bomben­nächte erinnert fühlen, waren aber selten bis nie vernehmbar. Es klang — zumindest für mich — nach „deutschem Kauffeuerwerk“.

Allerdings ist kaum vorstellbar, dass ein Großteil der Mitbürger sich schon zum letzten Jahres­wechsel vorauseilend mit entsprechenden Zusatz­einheiten Feuerwerk eindeckten – noch vor dem Befüllen der Garage mit Klo­papier. Das zusammen gelagert wäre darüber hinaus ein grober Verstoß gegen die Lager­ungs­vor­schriften von Spreng­stoffen. Daher bleibt es mir ein Rätsel, woher das ganze Geknalle und Geblitze kam, mit dem die Nacht beschallt und erhellt wurde. Wahr­schein­lich fehlt es mir schlicht an der erfor­der­lichen Motivation zur Suche oder Frage nach den für Interes­sierte offen­kundigen Einkaufs­mög­lich­keiten.

Ich schaue mir gern gut geplante Feuerwerke von Profis an. Besonders toll sind solche, die mit Musik präsentiert werden, die aus entsprechend dimensionierten Lautsprechern in Konkurrenz zum Lärm der platzenden Raketen tritt. Das ist wunderschön. Unor­gani­siertes planloses Rum­ge­böl­lere ist mir dagegen ein Graus. Es gibt mir keinen „Kick“ wenn etwas von mir Ent­zündetes mit Radau explodiert, un­kon­trol­liert durch die Gegend fliegt und die Nachbar-Grund­stücke mit feinem Papier-Dreck überzieht.

Prägend waren dafür zweifel­los die Jahre im Rettungs­wagen. An Silvester passieren außer­ordent­lich unappe­tit­liche Unfälle. Spreng­stoff gehört keines­falls in die Hände von Gelegen­heits­feuer­werkern. Es ist schon beein­druckend, welchen Flur­schaden selbst ein kleiner Böller anrichten kann, der im Eifer des Gefechts statt der Zigarette, die zum Anzünden verwendet wurde, in den Mund gesteckt wird…

Mir würde es weit besser gefallen, wenn alle das Geld, das sie in „privates Ballern“ inves­tieren, in einen Topf werfen würden, mit dem ein Profi-Feuerwerk finanziert würde. Das könnten versierte Feuer­werker mit einer Choreo­graphie zünden, alle könnten sich entspannt zurück­lehnen und genießen. Es gäbe weniger Dreck überall in der Stadt, sowie weitere Vorzüge.

Ist halt Konjunktiv.

Das Bild stammt von Pixabay.